1913-12-25-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R14083
Zentraljournal: 1913-A-25524
Erste Internetveröffentlichung: 2017 November
Edition: Armenische Reformen
Telegramm-Abgang: 12/25/1913 06:00 PM
Telegramm-Ankunft: 12/25/1913 08:13 PM
Praesentatsdatum: 12/26/1913 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 704
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Constantinopel, den 25. Dezember 1913

Herr von Giers und ich begaben uns heute auf die Pforte, um mit Grosswesir gemeinsam die armenische Frage zu besprechen. Es wurde ein prinzipielles Einverständnis auf der früher dargelegten Basis erzielt. Grosswesir wird sich mündlich oder schriftlich an sämtliche Botschafter mit der Bitte wenden, für jeden der armenischen Sektoren je 2 europäische Generalinspekteure oder Berater zu bezeichnen. Bei Stellung des Antrags wird Grosswesir die Privilegien mitteilen, mit welchen die Pforte die Generalinspekteure bezw. Berater auszustatten beabsichtigt. Sobald die Mächte die betreffenden Persönlichkeiten bezeichnet haben, wird die Pforte den Botschaftern eröffnen, dass sie bereit sei, mit den von ihr ausgewählten Personen Verträge auf 10 Jahre abzuschliessen, indem sie sich gleichzeitig verpflichtet, bei innerhalb dieser 10 Jahre eintretenden Vakanzen "de s'adresser à nouveau au concours bienveillant des puissances".

Heutige Beratung dürfte entscheidend gewesen sein. Herr von Giers wird die gefundene Lösung in Petersburg befürworten. Grosswesir glaubt, dass er mit dem jetzigen Programm den Widerstand im Ministerrate beseitigen wird.


[Wangenheim]
[Randbemerkung Wilhelms II:]

"Der Temps u[nd] Wremja werden traurig sein".

[Schlußbemerkung Wilhelm II:]

Sehr erfreulich. Wangenheim hat seine Sache gut gemacht. Meine Zufriedenheit telegraphieren.



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