1913-10-28-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R 14082
Zentraljournal: 1913-A-21541
Erste Internetveröffentlichung: 2017 November
Edition: Armenische Reformen
Telegramm-Abgang: 10/28/1913 01:15 PM
Telegramm-Ankunft: 10/28/1913 09:10 PM
Praesentatsdatum: 10/28/1913 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 616
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in Konstantinopel (Wangenheim) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Constantinopel, den 28. Oktober 1913

Unter Bezugnahme auf Telegramm Nr. 613.1

Die Herrn von Giers und mir vom Großwesir in Aussicht gestellte Erklärung über die Stellung der türkischen Regierung zu armenischen Reformen lautet:

Großwesir bemerkt hierzu, daß er nach der Verweigerung englischer Reformer aus innerpolitischen Gründen zwar außerstande wäre, andere als türkische Generalinspekteure einzusetzen; es läge in seiner Hand, hierzu gefügige Persönlichkeiten zu ernennen, so daß eigentliche Leitung der Reformen dem jedem Generalinspekteur beizugebenden europäischen Gehilfen und dessen technischen Unterorganen (gleichfalls Europäer) zufallen müsse. Erfolg läge dann ausschließlich in den Händen der Reformer, deren Mithilfe er lebhaft begrüßen würde.

Großwesir wies hin auf Reform des Zollwesens durch Crawford als beweiskräftiges Analogon. C. habe sich geweigert, oberste Leitung zu übernehmen, da seine Arbeit nur unter Deckmantel türkischer Oberleitung Erfolg verspräche.

Vorschlag von Gehilfen als Substitute der Generalinspekteure ist neu und erscheint mir diskutabel. Derselbe ist vorläufig nur mir als ganz vertraulich unterbreitet worden.


[Wangenheim]

1 Dok. 1913-10-23-DE-001.



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