1913-04-02-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R14078
Zentraljournal: 1913-A-06711
Erste Internetveröffentlichung: 2017 November
Edition: Armenische Reformen
Telegramm-Abgang: 04/02/1913 07:32 PM
Telegramm-Ankunft: 04/02/1913 09:57 PM
Praesentatsdatum: 04/02/1913
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 120
Zustand: A
Letzte Änderung: 11/19/2017


Der Botschafter in Paris (Schoen) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht


Paris, den 2. April 1913

Nr. 120.

Antwort auf Telegramm Nr. 99. [A 6648].

Herr Pichon erklärte mir, er nehme an, daß es unsere ebenso wie Frankreichs Absicht sei, alle Anstrengungen auf Erhaltung des Friedens und Konsolidierung asiatischer Türkei zu richten und meinte, daß sich jetzt Gelegenheit biete, Hand in Hand dafür tätig zu sein, unbeschadet Stellung eines jeden zu seinem Verbündeten. Ich erwiderte, daß wir stets auf beide Ziele hingearbeitet, daß aber jetzt schleuniges Handeln geboten.

Betreffend Flottendemonstration erklärte Minister, sei Frankreich nicht abgeneigt mitzumachen, falls es, wie es erwarte, spezielles Mandat Rußlands erhalte und lediglich Demonstration nicht Intervention in Frage komme.

Bezüglich Kriegsentschädigung teilt Herr Pichon unsere Auffassung, meint aber, man solle, wie Botschafterversammlung beschlossen, Möglichkeit der Diskutierung bei Pariser Besprechungen zulassen, da anderenfalls Alliierte schwerlich zu Frieden zu bewegen und Bulgaren imstande wären, auf Konstantinopel zu marschieren. Bulgarische Forderung gerader Linie Enos-Midia findet Herr Pichon übertrieben.

Betreffend Abgrenzung Albaniens ist er ganz unserer Meinung.

Für Verspätung der Instruktion an Herrn Bompard behauptet Minister keine andere Erklärung als hiesige Ministerkrise zu haben.

Herr Pichon ist ebenso wie wir gegen Anschneidung armenischer oder anderer jetzt nicht vorliegender Fragen.


[Schoen]



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