Bitte Rom entsprechend instruieren.
Antwort auf Telegramme Nr. 633 und 695.
Der Kaiserliche Botschafter in Konstantinopel telegraphiert:
Marquis Garroni traut Enver Pascha. Leider aber besteht gegen ihn in Italien ein tief eingewurzeltes, wahrscheinlich von unseren Gegnern genährtes Mißtrauen. Es wäre von der größten Bedeutung, wenn es gelänge, die italienische Regierung von der Nützlichkeit der Reise Nuris zu überzeugen. Der Genannte würde so wieso über Rom reisen und mit italienischem Geleitbriefe die Cyrenaika durchreisen müssen. Auf Wunsch könnte er auch versuchen, auf anderen Wegen zu den Senussi zu gelangen. Enver legt den allergößten Wert darauf, daß gerade Nuri reist.
Eine offizielle Kundgebung des Sultans oder der türkischen Regierung, wonach Italien als befreundete und indirekt verbündete Macht zu behandeln ist, dürfte demnächst erscheinen. Zu realer Konzession an Italien ist die Pforte gegenwärtig schwer zu bewegen. Dagegen würde sie derartige Konzessionen, wie Abtretung Solums vielleicht auch Rhodos, Bahnkonzessionen in Kleinasien etc. wahrscheinlich machen, wenn Italien aktiv mit uns ginge. Für Italien bietet sich jetzt eine vielleicht nie wiederkehrende Gelegenheit, die selbst seinen weitestgehenden Ansprüchen gerecht würde. Marquis Garroni scheint einer derartigen Verständigen durchaus geneigt. Ich glaube, der italienischen Regierung bei einer Verständigung gerade jetzt die nützlichsten Dienst leisten zu können.“