1915-07-21-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon 96/Bl. 148-151
Erste Internetveröffentlichung: 2010 April
Edition: Deportationsbestimmungen
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Die Filiale Konstantinopel der Deutschen Bank an die Botschaft Konstantinopel

Schreiben


Konstantinopel, den 21. Juli 1915.

Die Firma

Ipranossian Frères, Stambul

schuldet uns s.Zt.

Ltq. 4154.-

(wovon Ltq. 106.- Vorschuss auf Waren, der Rest ungedeckt), ferner besitzen wir Wechsel auf dieselbe in Hoehe von Des ferneren haben wir von ausländischen Kunden Accepte der Firma zur Einziehung in Haenden.

Laut der uns s.Zt. von der Firma vorgelegten Bilanz per 31. Januar 1913, schuldet die Firma

auf Accepte Ltq. 124.784.-
an europäische Fabrikanten Ltq. 132.488.-
an hiesige Lieferanten Ltq. 46.239.-
an Banken Ltq. 30.187.-
diverse Ltq. 34.100.-
zusammen: Ltq. 367.798.-

Spätere Bilanzen liegen uns nicht vor, doch glauben wir kaum, dass sich die Ziffern in der Zwischenzeit wesentlich verringert haben werden;

Von den Forderungen der Banken betrafen damals

Ltq. 4940,16

die Deutsche Bank. Wir glauben, dass auch die Deutsche Orient-Bank und der Wiener Bank-Verein der Firma Kredite gewähren.

Ferner ist uns bekannt, dass ein sehr grosser Teil der Accepte und der Guthaben auslaendischer Fabrikanten deutsche (und oesterreichische) Firmen betreffen.

Sollte der Firma also infolge der derzeitigen Krisis etwas zustossen, so werden sehr bedeutende deutsche (und oesterreichische ) Interessen gefaehrdet sein.


[Auszug aus einer Auskunftei:]

Streng vertraulich und ohne unsere Verbindlichkeit!
Ipranossian Frères ….. Konstantinopel
Wir hören:
„Inhaber sind die Brüder Hadji Ipranoss & Hadji Marouké Ipranossian. Sie betreiben Manufakturgeschäfte en gros ferner Kommissionsgeschäfte in Baumwollen und Opium. Die Firma hat ein Einkaufshaus in Manchester und etwa 30 Niederlassungen in Anatolien. Sie ist das erste der Manifakturwarengeschäfte in der Türkei. Die Inhaber gelten für tüchtige, fleissige Geschäftsleute, die über genügende Mittel verfügen. Die Firma nimmt grosse Credite in Anspruch, die ihr bis zum Ausbruch des Krieges gerne gewährt wurden und sie ist ihren Verpflichtungen pünktlich nachgekommen. Während des jetzigen Krieges ist die Firma durch Requisitionen durch das Moratorium und ferner durch die Verschickung eines Teiles ihres Personals und ihrer Kundschaft in der Provinz hart in Mitleidenschaft gezogen worden.“
den 21. Juli 1915.
Situation de la Maison Boghos Kaltakdjian

En Compte Blanco: Ltqes 446.-
avec la garantie de Vartkes Zelfeyan
En compte Zitres [?] Ltqes 278,-
Ltqes 724,-
Nanti par les Valeurs Suivantes
13 lots Zures
9 [nicht entziffert] 1903
9 [nicht entziffert] 1886
Evaluation approxomative Ltqes 300,-
Pas d’autres engagements chez nous.

Monsieur Boghos Kaltakdjian quittera demain la ville pour Césarée.



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