Das Telegramm bezüglich der neuen Verwendung des Feldmarschalls Freiherrn von der Goltz, das aus Konstantinopel an den Chef des Generalstabs eingegangen war, habe ich gestern mit Kurier an das Auswärtige Amt gesandt.
Nach Besprechung mit dem Herrn Reichskanzler hatte ich Herrn von Falkenhayn gesagt, daß wir gegen das Wort „diplomatisch“ bei der Umschreibung der Aufgaben des Feldmarschalls Bedenken erheben und deshalb um seine Streichung bitten müßten. Da die Angelegenheit eilig ist, so schlug ich, um weitere Erörterungen abzuschneiden, vor, fürs erste die Stellung des Feldmarschalls gar nicht zu definieren. Außerdem sagte mir General von Falkenhayn auf mein Ersuchen zu, daß der Feldmarschall gegebenenfalls einen besonders geeigneten Chef erhalten würde.
Daraufhin hat Herr von Falkenhayn folgendes an Enver gedrahtet:
Für Militärattaché:
Bitte Enver folgendes übermitteln:
Habe, falls Seine Majestät der Sultan und Feldmarschall Freiherr von der Goltz einverstanden, keine Bedenken, letzteren an die Spitze persischer Bewegung zu stellen, halte aber erforderlich, ihm gleichzeitig Schutz Bagdads zu übertragen. Bitte um Stellungnahme hierzu.
Bereitstellung starker Kräfte zur Unterstützung Bulgariens mir sehr willkommen. Damit unter keinen Umständen Gefährdung der Dardanellen eintritt, würde ich für gut halten, mit Herausziehung der neuen Divisionen bis zur völligen Klärung der Lage zu warten. Vielleicht könnte man sich zunächst auf 6 Divisionen beschränken. Nummer 9087 P.
gez. Falkenhayn.