Der König hat andauernd Besorgnis, die Entente werde Griechenland zu einem Angriff gegen Bulgarien treiben, und hatte dem Militärattaché gegenüber seine Geneigtheit ausgesprochen, mit Griechenland zu einer Verständigung zu gelangen. Herr von Massow glaubte im Sinne des Königs zu handeln indem er bei dem Generalissimus und dem Kriegsminister den Plan vertrat, eine Militärkonvention zwischen Bulgarien und Griechenland zustande zu bringen. Da beide Generäle durch die Ängstlichkeit des Königs beeinflußt werden und zeitweise die militärischen Operationen nicht so schnell vorwärts gingen, wie sie wünschten, so waren sie auf die Idee des Herrn Massow eingegangen. Mir schien die Sache so, wie sie angefaßt wurde, aussichtslos und ich ließ Herrn Massow ruhig gewähren, damit er sich selbst von der Erfolglosigkeit überzeugte. Letztere dürfte schon eingetreten sein, denn mit der Besserung der militärischen Lage ist bei den bulgarischen Generälen anscheinend das Interesse an der Verständigung abgeflaut, und Herr von Massow sagte mir kürzlich, er gebe sich keine Mühe, sondern überlasse die Betreibung der Sache dem Kriegsminister.
Ich habe mich in die Angelegenheit nicht eingemischt; Radoslawow sprach mir gelegentlich davon, wie nützlich eine Auseinandersetzung mit Griechenland wirken würde, meinte aber, die griechische Regierung werde vermutlich Konzessionen beanspruchen, auf welche Bulgarien nicht eingehen könnte.
Der Militärattaché hat eine gewisse Neigung zur Einmischung in politische Fragen, zumal wenn er dem König gefällig zu sein glaubt; zu einer Beschwerde habe ich indessen keinen Anlaß.