Marquis Garroni, hiesige italienische Beamte und Offiziere sowie viel gebildete Italiener Constantinopels schämen sich der Haltung ihrer Regierung. Nach dieser Beobachtung stimmte ich meine Sprache in einer Unterhaltung, zu der Marquis Garroni mich vorgestern aufgesucht hatte. Mein Kollege versuchte wiederum die Haltung seiner Regierung namentlich auch damit zu entschuldigen, daß Berlin und Wien die italienische Regierung während der kritischen Tage vor den Kriegserklärungen ungenügend informiert gehalten hätten. Man habe in Rom nicht geahnt, daß der Krieg so nahe sei. Deshalb sei es unmöglich gewesen, die Bevölkerung vorzubereiten. Österreich und Deutschland hätten sich mit der Italien bewiesenen Geringschätzung nicht bundesfreundlich benommen. Das ändere aber nichts an seiner und aller anständigen Italiener Überzeugung, daß Italien nicht als Gentleman gehandelt habe.
Marquis G. brach dabei in Tränen aus. Ich beruhigte ihn mit der Versicherung, daß unsere persönlichen Beziehungen nicht leiden sollten. Italien könne durch wohlwollende Neutralität, Getreidezufuhr etc. noch mancherlei wieder gut machen.
Inzwischen höre ich aus guter Quelle, daß <Marquis G. im Auftrage seiner Regierung die Pforte vor einem Zusammengehen mit Österreich hat warnen müssen. Österreich habe es nur auf Saloniki abgesehen.>