Bevölkerung von Panik ergriffen. Flüchtlinge aus den von den Deutsch-Österreichern besetzten Orten erzählen Schauermärchen über angebliche Grausamkeiten. Auf Anordnung der Behörden verbrennen die Flüchtlinge alle landwirtschaftlichen und militärischen Vorräte, die nicht fortgeschafft werden können.
Im Schoße des Kabinetts sind Differenzen zutage getreten. Auch unter den Parteien greift der alte Zwiespalt wieder Platz. Doch hält die Regierung noch fest an der Entente, da man den gegebenen Versicherungen auf Hilfe glaubt. Namentlich Rußland hat in sicherer Sprache große Versprechungen gemacht, da es bald wieder stark militärisch auftreten könne. Die Entente hat feierlich versichert, daß man Serbien nicht zu Grunde gehen lassen werde.
Großes Elend herrscht unter den Verwundeten, die mühsam von Ort zu Ort geschleppt werden. Alles ist schon mit Verwundeten überfüllt. Die Deutsch-Österreicher und Bulgaren werden bei weiterem Vorrücken zahlreich Spitäler mit Verwundeten vorfinden.
Namentlich vor den Bulgaren herrscht große Furcht, da das Gerücht geht, um sich wegen der Niederlage von 1913 zu rächen, alle Serben, gleichviel welchen Alters und welchen Geschlechts, deren sie habhaft werden können, niedermachen wollen. Die Wege nach Rumänien (Donau), sowie nach Monastir sind mit Flüchtlingen bedeckt. Namentlich groß ist die Zahl der Flüchtlinge, die in Griechenland Schutz suchen.
Es sind auch die 17- und 16jährigen jungen Leute zur Stellung berufen worden. Sehr viele derselben flüchten aber.
Die Regierung hat noch vor einigen (Monaten) Wochen in Frankreich 15 Millionen Silbergeld prägen lassen.